Tollwut

Impfung - Wann und Wie

Zur Untersuchung auf Tollwut-Immunität: 1-2 ml Serum ohne Konservierungsmittel einschicken


Klassifikation einer Exposition gegenüber Tollwut

Empfehlung einer expositionellen Therapie in Abhängigkeit von der Exposition (Erstkontakt)

Expositions-
kategorie
Art des Kontaktes Postexpositionelle Tollwut-Therapie bei Erstkontakt
mit einem Tier1) mit einem Impfköder
1 - Berühren oder Füttern von Tieren,
- Belecken der intakten Haut,
- Knabbern an der unbedeckten Haut.
- Berühren von unbeschädigtem oder beschädigtem Impfköder mit intakter Haut keine Impfung2)
2 - oberflächliche  Kratzer durch  ein Tier, die nicht zum Bluten führten,
- Belecken der nicht intakten  Haut.
- Kontakt mit der Impfflüssigkeit eines beschädigten Impfköders mit nicht  intakter Haut  aktive Impfung2)
(Essen-Schema)
3 - jegliche Bißverletzung oder Kratzwunden,
die die Haut verletzen,
- Kontamination von Schleimhäuten mit Speichel (z.B. Lecken, Spritzer).
- Kontamination von Schleimhäuten und frischen Hautverletzungen mit der Impfflüssigkeit eines beschädigten Impfköders. aktive Impfung
(Essen-Schema) plus passive Immunisierung
1) Kontakt  mit tollwutverdächtigem oder tollwütigem Haus- oder  Wildtier (Kontakt zu Nagern, Kaninchen u. Hasen erfordert selten, wenn überhaupt (Mäuse) eine postexpositionelle Behandlung). 2) Bei  nicht verlässlicher Anamnese Impfung nach Expositionskategorie II oder III.

(©   PD Dr. Thraenhart, 1996)


Fortsetzung einer begonnenen postexpositionellen Therapie

Fortsetzung einer im Ausland begonnenen postexpositionellen Therapie (Kategorie 3 Exposition)

Vorbehandlung Erster Praxisbesuch bis zum siebten Tag nach Beginn der postexpositionellen Therapie Erster Praxisbesuch nach dem siebten Tag nach Beginn der postexpositionellen Therapie
Zellkulturvakzine mit RIG: Beendigung entsprechend dem “Essen-Schema” mit verfügbaren Zellkulturimpfstoff (die unterschiedlichen Typen der Zellkulturvakzine
[PCEC, Verorab, HDCV] sind miteinander austauschbar)
kein RIG. kein RIG.
Zellkulturvakzine ohne RIG: Beendigung entsprechend dem “Essen-Schema” mit verfügbaren Zellkulturimpfstoff (die unterschiedlichen Typen der Zellkulturvakzine [PCEC, Verorab, HDCV] sind miteinander austauschbar).
Eine Dosis RIG am Tag des ersten Praxisbesuchs kein RIG.
Unbekannter Vakzinetyp (z.B. Gehirnvakzine, Mausimpfstoff, nicht identifizierbarer Zellkulturimpfstoff mit oder ohne RIG): Gesamte post-expositionelleTherapie so beginnen, als wenn bisher keine Impfungen durchgeführt worden wären - entsprechend “Essen-Schema”.
Eine Dosis RIG am Tag 0

(©   Dr. Haupt, Dr. Thraenhart, 1999)